Hund Wasservergiftung

Hyperhydration: Alles zur Wasservergiftung beim Hund

Wenn es wärmer wird, Trinken Hunde automatisch mehr. Doch zu viel Wasser kann mindestens so gefährlich sein wie zu wenig Wasser. Es kommt zu einer Wasservergiftung, die ernst genommen werden sollte. Alles was du zur Hyperhydration wissen musst, zeigt dir dieser Artikel.

Insbesondere an heißen Sommertagen zieht es uns mit dem Hund zum nächstgelegenen Hundestrand, in den Garten oder halt dort, wo uns Wasser abkühlen können. Eine Gefahr am Wasser für Hunde ist das Wasser selbst. Nicht dass der Hund zu viel darin badet, sondern zu viel davon trinkt. Ist dem so, kann es zu einer Wasservergiftung kommen.

Übrigens: Eine Wasservergiftung bekommen Hund meist von Süßwasser. Trinkt der Hund Salzwasser, so kommt es eher zur gegenteiligen Dehydration.

Was ist eine Wasservergiftung?

Eine Wasservergiftung beim Hund, auch als hypotone Hyperhydration bezeichnet, tritt auf, wenn ein Hund zu viel Wasser aufnimmt, wodurch das Natrium im Blut stark verdünnt wird. Dies kann zu einer gefährlichen Störung des Flüssigkeits- und Elektrolythaushalts führen, die lebensbedrohlich sein kann.

Was passiert bei einer Wasservergiftung?

  1. Natrium als Elektrolyt: Natrium im Blut sorgt dafür, dass der Flüssigkeitsausgleich zwischen den Zellen (intrazellulär) und dem Raum außerhalb der Zellen (extrazellulär) stabil bleibt. Dieser Ausgleich wird durch Osmose geregelt.
  2. Zu viel Wasser trinken: Wenn ein Hund zu viel Wasser aufnimmt, wird das Natrium im Blut stark verdünnt (Hyponatriämie). Das Blutplasma hat nun eine geringere Konzentration an gelösten Stoffen (osmolarer Druck sinkt).
  3. Osmose-Effekt: Wasser fließt von Bereichen mit niedrigerer Konzentration an gelösten Stoffen (das verdünnte Blutplasma) in Bereiche mit höherer Konzentration (die Zellen), um das Ungleichgewicht auszugleichen.
  4. Folge: Die Zellen nehmen das Wasser auf, schwellen an und können im Extremfall platzen. Besonders gefährlich ist dies im Gehirn, da geschwollene Gehirnzellen den Druck im Schädel erhöhen können (intrakranielle Druckerhöhung).

Kurz gesagt: Die Zellen schwellen an, weil Wasser durch Osmose von außen in die Zellen gelangt.

Was macht eine Wasservergiftung so gefährlich?

Das gefährliche an einer Wasservergiftung ist das Anschwellen der Zellen, insbesondere die von Gehirnzellen. Denn wie jeder weiß, befindet sich das Gehirn in einem geschlossenen Schädel. Der Druckaufbau im Schädel kann dann zu neurologischen Störungen führen, die auch nach einer Wasservergiftung bestehen bleiben können.

Symptome einer Wasservergiftung

Infografik mit den Symptome einer Wasservergiftung beim Hund

Damit es zu einer Wasservergiftung bei einem Hund kommt, so muss er ungefähr ein Drittel seines Körpergewichtes an Wasser zu sich nehmen. Beutetet, ein 30 Kilo schwerer Hund muss ungefähr 10 Liter Wasser trinken. Ist dies der Fall, macht sich eine Wasservergiftung durch folgende Symptome bemerkbar:

Insbesondere neurologische Symptome wie Desorientierung oder Koordinationsprobleme wie ein unsicherer Gang deuten auf eine Wasservergiftung hin. Höchste Zeit, einen Tierarzt aufzusuchen!

Was ist bei einer Wasservergiftung zu tun?

Kommt es nach dem Baden zu den genannten Symptomen, sollte unbedingt ein Tierarzt oder besser direkt eine Tierklinik aufgesucht werden. Zu versuchen, den Elektrolythaushalt selber wieder in Lot zu bringen, ist verschenkte Zeit!

Kleine Hunde können bereits nach 2-3 Stunden an den Folgen einer Wasservergiftung sterben. Größere Hunde nach circa 8 Stunden.

Vorbeugende Maßnahmen

Auch wenn eine Wasservergiftung selten vorkommt, kann man aktiv dagegen vorbeugen. Beim Spielen am, im oder mit dem Wasser sollten regelmäßig Pausen eingelegt werden. Wenn beobachtet wird, dass der Hund übermäßig Wasser beim Spielen zu sich nimmt, sollte man dies mit Kommandos unterbinden können.

Quellen:


Profilbild von Simon Gralki
Veröffentlich am 17.11.2024 Geschrieben von Simon Gralki
Menü
  • Reiseziele
  • Hundestrand-Karte
    Suchen

    Wonach suchst du?